Offener Brief an die Regierungspräsidentin

Nach dem Altölfund auf dem Kalkberg durch Mitglieder der BI Kalkberg Ende Oktober waren Stadtdirektor Guido Kahlen, das städtische Umweltamt und die Eigemtümerin des Berges bemüht, den Schaden kleinzureden, noch bevor irgendwelche Laborergebnisse bekannt waren. Den peinlichen Fragen nach der offensichtlich gewordenen Unzulänglichkeit der bisherigen Altlastenuntersuchungen sind sie dabei ausgewichen.

Mittlerweile haben Laboruntersuchungen weiterer Bodenproben, die die BI genommen hat, den Anfangsverdacht der BI, dass der Boden des Kalkbergs auf größeren Flächen mit Altöl kontaminiert sein könnte, wenn auch nicht abschließend bewiesen, so doch erhärtet.

Es drängen sich folgende Fragen auf: 

  • Warum wurden zwischen 1999 und 2004 die Kuppe sowie zwei Flanken des Kalkbergs aufwendig saniert, während die beiden anderen Hänge vollkommen unberührt und offenbar auch weitgehend nicht untersucht blieben?
  • Warum redet die Stadt Köln die vom Kalkberg ausgehende Umweltgefahr permanent klein und lastet sich mit seinem Ankauf ein unkalkulierbares Risiko auf?
  • Kann sich die Stadt, angesichts der angespannten Haushaltslage, eine Hubschrauberstation leisten, die auf einem so heiklen Baugrund und an einem so heikel zu erschließenden Ort zu stehen kommen soll, dass die Kostenkalkulation bereits jetzt von ursprünglich 2,5 Mio auf 11,5 Mio gestiegen ist und die Zufahrtsstraße mehr kosten wird als die eigentliche Station, und das bei einem nach wie vor weitgehend verharmlosenden Szenario, in dem die zahlreichen Unbekannten einfach ausgeblendet werden?
  • Je näher der Ankauf des Kalkbergs durch die Stadt Köln rückt, desto mehr Fragen tauchen auf: Warum z.B. zahlt die Stadt für einen Teil des Grundstücks das elffache des ermittelten Werts, nämlich fast eine halbe Million Euro, um damit der GSE einen Teil ihrer Sanierungskosten am Kalkberg zu erstatten, obwohl diese Sanierung von jeher Aufgabe der GSE war?

Angesichts so dringender Fragen, die nicht nur die Bewohner des rechtsrheinischen Köln, sondern alle Bürger dieser Stadt betreffen, und einer Stadtverwaltung, die offenbar gewillt ist, die Hubschrauberstation auf dem Kalkberg um jeden Preis zu realisieren, haben wir uns entschlossen, uns mit einem offenen Brief an Regierungspräsidentin Gisela Walsken zu wenden.