Kultur, Sport, Gastronomie … auf dem Kalkberg
Liebe Kölner, um den Kalkberg ist es still geworden in den letzten Monaten: Im Juli hatte der Rat die Stadtverwaltung beauftragt, sich nach einem anderen Standort für die Hubschrauberstation umzusehen und Verhandlungen mit dem Flughafen aufzunehmen – zu offensichtlich waren die mangelhafte Eignung der Chemiedeponie als Baugrund und als Standort, zu belastet die Geburt des Projekts aus Klüngel und mutmaßlicher Korruption. Allein: Bislang ist nicht bekannt, dass sich hier etwas bewegt hätte… In der Zwischenzeit trat eine andere Frage auf den Plan: Was anfangen mit dem zu einem Gutteil fertig gestellten Bauwerk der Hubschrauberstation? Im Wahlprogramm der Grünen sind wir nun auf einen interessanten Vorschlag gestoßen. Dort heißt es auf Seite 18: „Wir werden den Kalkberg als Landschaftspark öffentlich zugänglich machen und untersuchen, ob dort eine Fotovoltaikanlage aufgestelt werden kann“. Sowie auf Seite 77: „Wir werden darauf hinwirken, das demnächst leer stehende Gebäude der stillgelegten Rettungshubschrauberstation auf dem Kalkberg für eine dauerhafte, dem besonderen Ort angemessene kulturelle Nutzung zu öffnen.“ Erwähnt seien hier auch die deutlichen Worte auf Seite 58ff. des Grünen Wahlprogramms: „Die geplante Hubschrauberstation auf dem Kalkberg steht seit Jahren wegen Giftmüllfunden, gezielten Falschinformationen und der Sorge vor Lärmbelästigung in der Kritik. Immerhin sind die im Sinne eines vorbeugenden Gesundheitsschutzes erforderlichen Arbeiten zur Haldenstabilisierung und -sanierung abgeschlossen. Wir haben den Kalkberg als Hubschrauberbetriebsstation verhindert. (…) Wir werden das endgültige Ende der Hubschrauberstation auf dem Kalkberg und den Beschluss für einen neuen Standort erreichen.“ (Nachzulesen im unten verlinkten PDF) Der Korrektheit halber sei hier angemerkt, dass die Grünen, genau wie alle anderen Ratsparteien außer den Linken, den Freien Wählern, den Piraten und der Ratsgruppe Gut (die damals noch nicht existierten), die Hubschrauberstation auf dem Kalkberg einst mit „durchgewunken“ hatten und dass die Grünen zuletzt die Chance, den Standort gemeinsam mit SPD, Linken, der Ratgruppe Gut sowie den Freien Wählern endgültig zu „beerdigen“, nicht genutzt hatten (die Beschlüsse der letztgenannten Fraktionen zur Ablehnung der HBS auf dem Kalkberg stehen nach wie vor). Wer schon mal auf dem Kalkberg war, weiß, welche Kraft dieser Ort hat! Nach einer Ortsbesichtigung mit Stadtdirektor Keller, K2A2 und Vertretern der BI Kalkberg vor einigen Monaten dachten wir spontan an eine Sport- und Kletterhalle im Hangar sowie ein Kaffee und Tagungsräume im Nebengebäude, dazu Beachvolleyball auf der Fläche der abgeräumten Kuppe an der Ostseite des Hangars und eine Aussichtsterrasse auf den kreisrunden Landeflächen im Westen, das alles mit dem fantastischen Rundumblick! Auch wenn momentan schwer vorstellbar ist, dass noch jemand ernsthaft an der Hubschrauberstation auf dem Kalkberg festhalten möchte (außer einem Stadtdirektor, der sich die Mühen eines neuen Genehmigungsverfahrens sowie einer Feuerwehr, die sich die Schmach einer endgültigen Aufgabe des Projekts gerne ersparen würden), haben wir die schwerwiegendsten Argumente gegen den Kalkberg als Standort einer Hubschrauberstation in einer PDF nochmals zusammen getragen. Angesichts der offensichtlichen Gefahren und Beeinträchtigungen, die von einem Hubschrauberflughafen auf dem Kalkberg ausgingen auf der einen, und der Aussicht auf einen wirklich grandiosen Ort für die Allgemeinheit auf der anderen Seite, fordern wir die Politik, die Verwaltung und die ganze Stadtgesellschaft auf, daran mitzuwirken, das Ruder herumzureißen und aus dem Kalkberg einen Ort zumachen, der in die Zukunft weist: Einen Ort, der, im wörtlichen wie im Übertragenen Sinne, für Weitblick, Teilhabe und (Umwelt)Gerechtigkeit steht. Und, ja, auch für Einsicht 😉 Mit herzlichen Grüßen, für die BI Kalkberg, Boris Sieverts Hier die Links zur Aktivierung des Kalkbergs als öffentlicher Ort durch die BI Kalkberg aus den Jahren 2011 bis 2015: Die komplette Kalkbergstory bis 2018 ist hier nachzulesen (zusammengetragen von Werner Keil vom Bündnis Köln Mitgestalten): Eindrücke von der letzten Kalkbergdemo zeigt dieses Video: Und zuletzt noch das oben zitierte Wahlprogramm der Kölner Grünen für die Kommunalwahl 2020: |