Alternativstandorte

Ein Blick auf den Kölner Stadtplan verdeutlicht: Es gibt, allein auf Kölner Stadtgebiet, mehrere große, teilweise recht zentral gelegene Areale fernab jeglicher Wohnbebauung, die auf den ersten Blick die Einrichtung einer Hubschrauberbasisstation ohne Beeinträchtigung der Bevölkerung ermöglichen würden. Da wären (im rechtsrheinischen Norden im Uhrzeigersinn begonnen):

  • die Wiesen und Felder beiderseits der A3 zwischen Dünnwalder Kommunalweg und Kurtekottenweg
  • die Wiesen, Felder und Gewerbereserveflächen zwischen Holweide, Ostfriedhof und A4
  • Die Äcker zwischen Brück, Neubrück und Rath/Heumar
  • Das weitläufige Areal zwischen dem Autobahnkreuz Gremberg, der Anschlußstelle Porz-Gremberghoven der A559 und dem Autobahnkreuz Rath/Heumar (Airport Business Park und Umgebung)
  • Das Gebiet von der Westhovener Aue bis zum Gremberger Wäldchen (südlich der A4)
  • das von niedrigen Gewerbebauten, Brachflächen und Sondermülldeponie geprägte Gelände zwischen L124 (Autobahnzubringer) und Gütergleistrasse (rund um Poll-Vingster Straße und Poller Holzweg)
  • der Weißer Bogen in der Rheinschleife gegenüber Porz
  • der an dieser Stelle sehr breite äußere Grüngürtel zwischen dem Militärring bei Raderthal und dem Autobahnring (A4)
  • die Felder jenseits des Autobahnringes rund um Rondorf, Meschenich und Immendorf
  • die Wiesen, Felder und Industriebrachen zwischen Brühler Landstraße und Güterbahnhof Eifeltor
  • Die Wiesen und Felder zwischen A4 und A1 (rund um das Gewerbegebiet Marsdorf)
  • Die Wiesen und Felder beiderseits der A4 zwischen Widdersdorf und Lövenich
  • die Brach- und ehemaligen Deponieflächen beiderseits der A57 zwischen der Anschlussstelle Bickendorf und dem Autobahnkreuz Köln Nord
  • die Wiesen, Felder und ehemaligen Deponieflächen im Kölner Norden im  Dreieck Pulheim-Sinnersdorf/Chorweiler/Worringen (westlich und östlich der A57 bis hin zur B9 und zum Rhein)
  • die Felder und Gewerbereserveflächen zwischen Industriestraße, A1 und Gewerbegebiet Feldkassel
  • die Industriebrache des ehemaligen Essogeländes zwischen Industriestraße und Neusser Landstraße
  • Zu guter letzt die Parkdecks der KölnMesse: Sie befinden sich zu 80 Prozent im Besitz der Stadt Köln, bieten 13 Hektar quasi fertig bereiteten Hubschrauberlandeplatzes (von denen nur einer gebraucht würde), liegen ebenso erhöht wie der Kalkberg, sind äußerst zentral und dennoch zugleich fernab von Wohnbebauung gelegen, bieten fertige Auf- und Abfahrtsrampen sowohl an die Stadtstraßen als auch an die Stadtautobahn, sind statisch üppig belastbar (immerhin werden sie von schweren LKWs befahren) und liegen zu über 90 Prozent des Jahres weitgehend oder vollständig brach.

In der von der Stadt erstellten Vergleichsmatrix zur Eignung verschiedener Standorte liegt ein Teil der geprüften Grundstücke innerhalb dieser Areale. Dabei bleibt eine grundsätzliche Beurteilung dieser sich für die Basisstation anbietenden Großräume aus. Stattdessen kapriziert man sich auf jeweils ein, gelegentlich zwei Grundstücke und verwirft ihre Eignung, z.B. mangels „Verfügbarkeit“. Die genannten Areale erstrecken sich aber über jeweils 100 bis 200 Hektar Land.

Wir erwarten von einer Stadtverwaltung, die der Fürsorgepflicht für ihre Bürger nachkommt, dass sie, um 20.000 dieser Bürger vor Fluglärm zu schützen, mehr tut, als einen Bruchteil der grundsätzlich geeigneten Fläche auf „Verfügbarkeit“ zu prüfen und das Gleiche gilt für die anderen Kriterien der Matrix. Es ist ja durchaus möglich, dass nicht alle der oben genannten, auf den ersten Blick so geeignet erscheinenden Areale, bei näherer Prüfung einen tatsächlich geeigneten Standort für eine Hubschrauberbasisstation bereit halten. Aber dass es in keinem dieser, sich zusammengerechnet über rund 2000 Hektar erstreckenden, Gebiete auch nur einen einzigen konkreten Flecken Land geben soll, der geeigneter ist als ein Hügel inmitten dichtester Wohnbebauung, ist höchst unglaubwürdig und entlarvt die „Matrix“ als reine Alibiveranstaltung zur Absicherung eines Ergebnisses, das von vornherein feststand (siehe Matrix). Dennoch hat sich die BI Kalkberg die Mühe gemacht, die in der Matrix geprüften Grundstücke, sowie zwei weitere konkrete Standorte, einer eigenen Prüfung zu unterziehen. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass sich selbst unter den von der Stadt angeblich geprüften Grundstücken eine ganze Anzahl von Kandidaten befindet, die eine Hubschrauberbasisstation rettungstechnisch genauso günstig oder sogar günstiger und dabei wesentlich verträglicher aufnehmen könnten als der Kalkberg. Da wären (in der Reihenfolge der Matrix vom Dezember 2011):

  • Nr. 4 (Deutz): die Parkdecks der Kölner Messe (siehe oben)
  • Nr. 7 (Dellbrück): ein Grundstück am Kreuzchensweg, nahe der A4 in Merheim
  • Nr. 11 (Niehl) : ein Grundstück auf dem ehemaligen Essogelände an der Geestemünder in Niehl
  • Nr. 12 (Flittard): ein Grundstück neben der städtischen Kläranlage, am Stammheimer Deichweg, in Stammheim
  • Nr. 13 (Stammheim): ein Grundstück am Dünnwalder Kommunalweg
  • Nr. 15 (Niehl): ein Grundstück auf dem ehemaligen Essogelände an der Bernhard-Günther-Straße in Niehl
  • Nr. 16 (Westhoven): die ehemalige belgische Kaserne in der Westhovener Aue
  • Nr. 17 (Libur): ein Grundstück an der Wahner Straße in Porz-Libur
  • Nr. 18 (Rondorf): ein Grundstück an der K31 zwischen Meschenich und Rondorf
  • Nr. 19 (Merkenich): ein Parkplatz der Ford-AG an der Marconistraße in Feldkassel
  • Nr. 20 (Ossendorf): ein ehemaliger Parkplatz an der Heinrich Rohlmann Straße in Ossendorf.
  • Nr. 24 (Kreuzfeld): ein Grundstück an der Ecke Dresenhofweg/Blumenbergsweg in Blumenberg
  • Nr. 26 (Fühlingen): ein Grundstück am Mennweg (L43) zwischen Fühlingen und Langel
  • Nr. 29 (Gremberghoven): ein Grundstück nahe der S-Bahn-Station Airport-Business-Park in Gremberghoven
  • Nr. 30 (Roggendorf/Thenhoven): ein Grundstück an der Roggendorfer nahe der A57 Straße in Roggendorf
  • Nr. 32 (Junkersdorf): ein Grundstück nahe der Horbeller Straße in Marsdorf
  • sowie als zusätzliche, grundstücksgenaue Vorschläge der BI Kalkberg:
  • Das ehemalige Fort IX an der Porzer Ringstr. in Westhoven
  • das Grundstück der Spedition Dachser an der Poll-Vingster Straße, das seit kurzem zum Verkauf ansteht

Ein weiterer Standort wird im Informationsmaterial zur Bürgerinformation vom 28.11.2011 auf Vorschlag des Runden Tisch Buchforst zwar behandelt, taucht in der Matrix vom Dezember 2011 interessanterweise aber nicht auf. Dabei handelt es sich um die

  • Hubschrauberstation der Bundespolizei in Siegburg-Hangelar, für die eine Fluggenehmigung bereits vorliegt und die voll ausgerüstet ist.

 

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