Alternativlosigkeit

Hausgemacht
In der Argumentation der Stadt Köln für den Kalkberg als Standort für die Hubschrauberstation taucht immer wieder das Unwort des Jahres 2010 auf: „Alternativlosigkeit“. Dabei kann jeder, der sich ein wenig mit der Materie befasst, erkennen, dass es hier beim besten Willen keine Alternativlosigkeit geben kann:
Eine Hubschrauberstation ist nun mal kein Großflughafen und keine ICE-Trasse, die so raumgreifend sind und so viele Abhängigkeiten haben, dass man, wenn man sie realisieren will, nicht umhin kommt, einen nennenswerten Teil der Bevölkerung zu schädigen. Nein, eine Hubschrauberstation ist ein handlicher und damit in seiner Standortwahl so freier Eingriff, dass man damit nicht Tausenden von ohnehin lärmgeplagten Bürgern ihre restliche Ruhe rauben und eine der großartigsten Freiflächen der Stadt zerstören muss.
Es gibt auch in Köln (teilweise sogar in ähnlich zentraler und zentralerer Lage als der Kalkberg) ausreichend Gewerbe- und Industriegebiete abseits jeglicher Wohnbebbauung, große Industriebrachen und offene Landschaftsbereiche (die eine nicht einmal einen Hektar große Flächenversiegelung vertragen würden). In anderen Städten befinden sich Hubschrauberstationen an solchen Standorten und auch die (zweifelhafte) Matrix der Stadt Köln erkennt die grundsätzliche Eignung einer ganzen Reihe anderer Standorte durchaus an. Wer aber in 7 Jahren kein einziges Genehmigungsverfahren für auch nur einen einzigen dieser anderen Standorte einleitet, dem sollte der politische Anstand den anschließenden Gebrauch des Wortes „Alternativlosigkeit“ verbieten.

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