Kosten

  • Baukosten: Der Kalkberg ist eine teure Lösung. Allein der Aufwand für die Zufahrtsstraße zur Hubschrauberbasisstation wird sehr hoch sein und ist bereits jetzt mit 1,3 Mio Euro kalkuliert. Als Deponieberg ist der kalkberg enorm steil und in seinen Steigungswinkeln schlecht geeignet für die Befahrung durch Rettungsfahrzeuge und Gefahrguttransporter (40-Tonner, der das Flugbenzin auf der Bergkuppe anliefert). Da der Kalkberg als abgedeckte Deponiefläche nicht nach Belieben und ohne Schutzmaßnahmen angegraben, angeschnitten oder abgeflacht werden kann, werden die Baumaßnahmen hierfür enorm teuer werden. Auch bietet eine Deponie einen wesentlich weniger tragfähigen Grund als manches Alternativgelände, was eine aufwändigere Gründung, wiederum ebenfalls bei Einhaltung hoher Umweltauflagen, bedeutet.
  • Grunderwerb: Die Stadt spricht von einem Kaufpreis von einem Euro. Was sie in diesem Zusammenhang verschweigt, ist, dass sie der derzeitigen Eigentümerin, der GSE, eine Teilfläche des Grundstücks für das elffache des ermittelten Werts, nämlich 450.000 Euro abkaufen möchte, um der GSE damit einen Teil ihrer Sanierungskosten zu ersetzen. Dafür fehlt jegliche rechtliche Rechtsgrundlage, so dass hier der Verdacht der Veruntreuung öffentlicher Mittel besteht (siehe hierzu auch der offene Brief der BI Kalkberg an Regierungspräsidentin Gisela Walsken).
  • Hinzu kommt die Übernahme des Grundwassermonitorings an den Entnahmestellen rund um den Berg durch die Stadt Köln. Dieses Monitoring hatte bislang ebenfalls die GSE zu tragen. Geschätzter Kostenpunkt: 50.000 Euro.
  • Das Bundesbodenschutzgesetz schreibt die Suche nach der Ursache der Cyanid-Verseuchung im Abstrom des Grundwassers des Kalkbergs vor. Die Verwaltung rechnet mit einem Untersuchungszeitraum zwischen zwei und fünf Jahren und mit Kosten in Höhge von 300.000 Euro.
  • Kosten Lärmschutzmaßnahmen: Im Umkreis von 1000 Metern baut die Stadt, als Auflage aus dem Genehmigungsverfahren, in 9 Schulen, 13 Kitas und einem Altenheim Lärmschutzfenster ein. Dafür kalkuliert sie in der Vorlage für den Ratsbeschluss 400.000 Euro. Woher stammt diese absurd niedrige Zahl?
  • Unkalkulierbare Kosten aus Altlasten: Der Kalkberg war 150 Jahre lang die „Hausdeponie“ der Chemischen Fabrik Kalk, die von Sprengstoff über Kunstdünger bis zu Flammschutzmitteln im Laufe ihrer Geschichte eine breite Palette an Produkten herstellte. Niemand weiss mit Gewissheit, was sich darin verbirgt. Auf einem solchen Boden zu bauen stellt ein hohes, unkalkulierbares Risiko in Hinblick sowohl auf Folgekosten (Bodensanierung) als auch auf die Baukosten (Gründung, Erschließung, Entwässerung, Verzögerungen) dar.
    Hinzu kommt, dass selbst die üblichen Kalkulationsgrundlagen bislang äußerst dürftig ermittelt sind – die steile, nordwestliche Flanke des Kalkbergs, über die auch ein Teil der Erschließungsstraße führen soll, ist noch nicht einmal rudimentär vermessen worden.
    Die Kalkulation für die Hubschrauberbestriebsstation ist im Laufe der Zeit bereits von 2,5 Mio. auf 11,5 Mio. angestiegen. Der in dieser Kostenkalkulation enthaltene Risikozuschlag von 20 Prozent dürfte angesichts der ungenauen Berechnungen, die überdies zum Teil auf nicht verifizierbaren Grundlagen beruhen, wesentlich zu niedrig angesetzt sein. Eine Verdoppelung der Kosten dürfte hingegen zu erwarten sein.
    Zitat Rechnungsprüfungsamt vom 28.10.2011: „Mit Blick auf die Variante Kauf möchte ich feststellen, dass ich in der Summe der bisher bekannten Aspekte keinen Wert des Grundstücks, der das Risiko aus dem Grundstück übersteigt, zu erkennen vermag. Denkbar wäre zwar ein Kauf mit Rückabsicherung (z.B. Bürgschaft), m.E. übertreffen die auf Dauer notwendigen Kontrollmessungen und Risiken aber den ermittelten Bodenwert…Kosten- und Umweltrisiken lassen sich durch eine vertiefte Planung, das ist beabsichtigt, reduzieren. Vermeiden lassen sie sich nur, wenn die Stadt Köln auf die Betriebsstation am Standort verzichtet.“ Lese hierzu auch unter dem Menüpunkt „Altlasten“.

 

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